Wir sitzen am schmutzstarrenden Strand einer postapocalyptischen Hafenstadt, während das graugrüne Wasser über rostige Metallteile bleckt, trinken ekelig, pinkfarbene Drinks die uns betäuben und hören NETZ. Vielleicht ist es eine Art Radioprogramm. In dem industrielle Soundkollagen ebenso herüberwehen, wie Erinnerungen an längst vergangene Zeiten, als SCHUBERT noch den „Erlkönig“ vertont hat. Oder wir wiegen uns entspannt, lakonisch zu der Bemerkung „das alles bergab geht“, wie wir gleichsam für kurze Momente aufspringen und uns die Realität aus dem Kopf tanzen.
Nein, wir sind nicht wütend oder verzweifelt. Die Welt geht nach und nach zu Grunde, und NETZ haben den ultimativen Soundtrack dazu gemacht. Ein futuristisches Klanggemälde, aus Industrial, Electro, zarten Meloieansätzen, komplexen Lyrics und ineinander verwobenen, konzeptionellen Bildern. Diese CD ist nichts für Tanzmäuse, oder melancholische Träumer. Sie ist eher der letzte, ultimative Aufruf, die Tage die uns auf diesem Planeten noch verbleiben, zu nutzen. Resümee zu ziehen, sich an Vergangenes zu erinnern und ansonsten zu wissen, das die Zukunft so kalt, so dunkel, so mechanisch und emotionslos wie diese Musik wird. Ich empfehle diverse „Cyberpunk“ Romane und diese CD zusammen zu konsumieren.
Das Ende ist nah. source: the gothicworld